Wie beauftragt man einen Transport?

Konrad Spuła

Aktualisiert 09.10.2025 | Veröffentlicht 03.10.2025

8 min Lesezeit

Visline

Ein Leitfaden für Einsteiger, die einen LKW benötigen. 

Wenn Sie eine Ware per LKW transportieren müssen und nicht wissen, wie Sie vorgehen sollen, ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Sie. Bevor Sie ein Transportunternehmen um ein Angebot bitten, sollten Sie zunächst prüfen, ob Ihr Transportauftrag überhaupt durchführbar ist.

Hier sind die häufigsten Fragen, die uns Kunden stellen:

  • 1. Wie und wo beauftragt man einen Transport?
  • 2. Was sollte in einer Transportanfrage stehen?
  • 3. Passt meine Ware in einen LKW?
  • 4. Wie erfolgt die Be- und Entladung?
  • 5. Wie hoch ist die maximale Nutzlast des Fahrzeugs?
  • 6. Wie wird die Ladung gesichert und wer ist dafür verantwortlich?
  • 7. Hat der Fahrer einen Gabelstapler oder Hubwagen („Palettenheber“)? Mit welcher Tragkraft?

Sie können den gesamten Artikel lesen oder direkt zu dem Thema springen, das Sie interessiert. Zur besseren Übersicht haben wir die Inhalte als FAQ strukturiert. Wir empfehlen, alle Punkte durchzugehen.

1. Wie und wo beauftragt man einen Straßentransport?

Es gibt zwei grundlegende Möglichkeiten – Frachtbörsen und direkte Anfragen.

Frachtbörsen sind Plattformen, auf denen Verlader ihre Transporte ausschreiben. Speditionen und Transportunternehmen geben anschließend Angebote ab. Es gibt kostenpflichtige und kostenlose Börsen – die großen, etablierten erfordern meist ein kostenpflichtiges Abonnement. 

Direktanfragen richten Sie direkt an ausgewählte Speditionen oder Transportunternehmen, meist per E-Mail, Formular oder Telefon.

Frachtbörsen vs. Direktanfrage

Frachtbörsen sind Werkzeuge für Profis – es gibt viele Teilnehmer, jedoch auch große Nachteile: Unübersichtlichkeit, nicht einheitliche Qualität und Zuverlässigkeit der Teilnehmer, eingeschränkte Flexibilität.

Ein direkter Kontakt zu einer Spedition ist persönlicher, vermeidet Chaos und ermöglicht eine individuelle Beratung sowie eine zuverlässige Abwicklung durch einen festen Ansprechpartner.

2. Was gehört in eine Transportanfrage (Request for Quotation – RFQ)?

Ihre Anfrage sollte folgende Angaben enthalten:

  1. Be- und Entladeort (Land, Postleitzahl, Stadt)
  2. Be- und Entladetermin (bei Unsicherheit mindestens das Verladedatum + Hinweis, ob Express- oder Standardtransport, am besten auch eine spätester Anliefertermin)
  3. Gewicht, Maße, Anzahl Packstücke (z. B. 3 Packstücke mit gesamt 3500 kg, Maße 120x80x50 cm; idealerweise zusätzlich Angabe der Lade­meter / LDM).

3. Passt meine Ware in einen LKW?

Um beurteilen zu können, ob die Ladung als Standardtransport oder als Übermaßtransport gilt, ist es sinnvoll, die Möglichkeiten gängiger Nutzfahrzeuge zu kennen.
Vereinfacht lässt sich dies auf die Wahl einer von vier Optionen reduzieren.

Wichtig ist auch, ob Ihre Ladung individuell transportiert werden soll (d. h. Sonderfahrt) oder als Beiladung (das Fahrzeug sammelt Ladungen mehrerer Kunden an verschiedenen Orten und entlädt sie an mehreren Zielorten).

Fahrzeugarten

FTL – Full Truck Load

Die Abkürzung FTL steht für Full Truck Load oder Komplett-LKW

Das bedeutet, dass der mit FTL durchgeführte Transport ein sogenannte Direktfahrt ist, bei der ausschließlich unsere Ware oder Waren aus den von uns bestimmten Ladeorten zu den Entladeorten transportiert werden.

Laderaum

  • Breite: 2,48 m
  • Länge: 13,6 m
  • Höhe: 2,6 m

Maximale Nutzlast / Anzahl Paletten

  • 24 Tonnen
  • 33 Paletten
Verfügbare Aufbauten
  • Plane / Tautliner
  • Kühlkoffer / Frigo
  • Kofferaufbau
Be-/Entlademöglichkeiten
  • Hinten (Gabelstapler, Rampe)
  • Seite (Gabelstapler)
  • Oben (Kran/Portalkran)
Fahrzeugausstattung

Nur wenige Fahrzeuge dieser Art verfügen über eine Hebebühne (hydraulische Ladebordwand am Heck).
Ein Hubwagen ist nicht Standard – es lohnt sich, die Spedition danach zu fragen.
An Bord des LKWs finden Sie jedoch Zurrgurte, Kantenschoner und Antirutschmatten.

weitere Varianten
  • Mega-Trailer – Auflieger mit höherem Laderaum (3 m)
  • Mitnahmestapler – LKW mit angehängtem Gabelstapler, der Be- und Entladung ermöglicht.
  • Doppelstock-LKW – mit 2 Ladeebenen


MOTORWAGEN – Der Name weist auf die Eigenschaft dieses Fahrzeugtyps hin – ein Lastkraftwagen mit eigenem Laderaum.
Motorwagen haben eine geringere Nutzlast und Ladefläche als FTL im Sinne von Zugmaschine + Auflieger.

Der Motorwagen kommt in mehreren Varianten vor – am häufigsten sind es Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht (zGG) von 18, 12 und 7,5 Tonnen. Dies kann irreführend sein, da das zGG nicht das maximale Gewicht der Ladung bedeutet, sondern das gesamte Fahrzeug inklusive Ladung.

Laderaum für die Varianten 18 t / 7,5 t

  • Breite: 2,48 m / 2,48 m
  • Länge: 8,5 m / 6 m
  • Höhe: 2,8 m / 2,6 m

Maximale Nutzlast / Anzahl Paletten für die Varianten 18 t / 7,5 t

  • 7,5 t / 3,2 t
  • 20 / 14 Paletten
Verfügbare Aufbauten
  • Plane
  • Kühlkoffer
  • Kofferaufbau
Be-/Entlademöglichkeiten
  • Hinten (Gabelstapler, Rampe)
  • Seite (Gabelstapler)
  • Oben (Kran/Portalkran)
Fahrzeugausstattung

Sehr oft mit Hebebühne ausgestattet.
Bei 18-Tonnen-Fahrzeugen beträgt die maximale Tragkraft der Hebebühne 1500 kg, bei 7,5-Tonnen-Fahrzeugen 1000 kg.
Ein Hubwagen ist in der Regel an Bord.

.

Varianten
  • Es gibt viele Varianten von Motorwagen. In der Beschreibung haben wir die am häufigsten vorkommenden aufgeführt. Es existieren jedoch auch Versionen mit 12, 16 und 26 t zGG und unterschiedlichen Laderaumabmessungen.
  • TANDEM – Dies ist die Bezeichnung für einen Motorwagen mit zusätzlichem Anhänger.
    In einer solchen Kombination beträgt die Gesamtlänge beider Ladeflächen 15,4 m (2 × 7,7 m).

Zusatzkommentar

Trotz der geringeren Nutzlast der Motorwagen im Vergleich zu FTL-LKW hat deren Einsatz Vorteile:

  • Schnellere Zustellung der Ware aufgrund zahlreicher Restriktionen für größere Fahrzeuge findet ein Motorwagen-Fahrer schneller einen Parkplatz, das geringere Gewicht erleichtert das Überholen.
  • Fahrzeuge des Typs Motorwagen haben mehr Möglichkeiten, sich in Städten zu bewegen (mehr als FTL-LKW, aber weniger als BUS/VAN) 3,5+7,5to LKW dürfen auch am Wochenende fahren.
  • Kleinere Abmessungen erhöhen die Chance auf eine Fährüberfahrt bei hoher Auslastung.

BUS / VAN – Lieferfahrzeug mit zGG bis 3,5 Tonnen, ideal für schnelle, kostengünstige Transporte und für den Einsatz in Stadtzentren. Am häufigsten für dedizierte Transporte genutzt.
Bis Mitte 2026 nicht tachographenpflichtig.

Laderaum

  • Breite: 2,1 m
  • Länge: 4,2 m
  • Höhe: 2,3 m

Maximale Nutzlast / Anzahl Paletten

  • 1 Tonne
  • 8 Paletten
Verfügbare Aufbauten
  • Plane
  • Kühlkoffer
  • Seltener – Kofferaufbau
Be-/Entlademöglichkeiten
  • Hinten (Gabelstapler, Rampe)
  • Seite (Gabelstapler)
Fahrzeugausstattung

Sehr oft mit Hebebühne ausgestattet. Die Tragkraft der Hebebühne beträgt 600 kg. Ein Hubwagen ist in der Regel an Bord.

Varianten
  • keine

Zusatzkommentar

Transporte mit BUS/VAN sind Express-Services. Fahrzeuge dieser Kategorie überholen schneller, finden leichter Parkplätze, unterliegen nicht den Einschränkungen größerer Fahrzeuge und dürfen sich am Wochenende frei bewegen. Für sie gelten auch keine Gewichtsbeschränkungen – sie fahren auf denselben Straßen wie Pkw.

4. Auf welche Weise wird die Ware auf den LKW geladen und entladen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten der Beladung, je nach Fahrzeugtyp (siehe Beschreibungen in Punkt 3). Eine bequeme Lösung ist die hydraulische Hebebühne, die die Fahrzeuge am Heck haben. Die auf einer Palette platzierte Ware wird mit einem Hubwagen auf die Hebebühne gebracht, angehoben und anschließend in den Laderaum gestellt.

Man kann das Fahrzeug von verschiedenen Seiten beladen. Am flexibelsten ist der Planen-Aufbau (umganssprachlich “curtainsider”), welcher die Anlieferung von hinten, der Seite und sogar von oben ermöglicht.

Größere Fahrzeuge erfordern für die Beladung einen Gabelstapler. Es sind verschiedene Varianten mit einer Tragkraft von 1,5 bis 10 Tonnen verfügbar.

Nicht jedes Fahrzeug verfügt über einen Stapler oder eine Hebebühne. Wenn Sie solches Gerät benötigen, müssen Sie dies unbedingt in der Anfrage an die Spedition angeben.

5. Wie hoch ist die maximale Nutzlast des Fahrzeugs?

Es gibt viele Varianten für verschiedene Fahrzeugtypen. Vereinfacht gilt:

  • FTL – 24 Tonnen
  • MOTORWAGEN – von 3,4 bis 7,5 Tonnen
  • BUS/VAN – bis 1000 kg

6. Wie wird die Ladung gesichert und wer ist dafür verantwortlich?

Die Verantwortung des Frachtführers beginnt erst mit der Durchführung des Auftrags, d. h. mit der Unterzeichnung des Frachtbriefs (CMR) und dem Fahrtantritt.

Für die Sicherung der Ware auf der Palette und im Fahrzeug ist der Kunde vollständig verantwortlich. Es liegt auf Seiten des Auftraggebers, die Ware so zu befestigen und zu stabilisieren, dass sie unbeschädigt ankommt. Der Fahrer ist nicht verpflichtet, bei der Sicherung der Ware zu helfen, aber das Einbringen der Palette mit der Ware in den Laderaum unter Nutzung der Hebebühne liegt bereits in seiner Zuständigkeit. Der Umfang der Mithilfe des Fahrers beim Be- und Entladen des Fahrzeugs kann bereits bei der Angebotserstellung festgelegt werden – wenn Sie Hilfe benötigen, informieren Sie die Spedition darüber.

Die Ladungssicherung auf der Palette ist nicht dasselbe wie die Beladung. Vereinfacht gesagt: Für die erste ist der Auftraggeber verantwortlich, für die zweite – die Spedition. Der Kunde kann auch mit Beratung durch den Fahrer bei der Sicherung der Ware rechnen, sofern es sich um Standardladung handelt. Zum Beispiel erfordert der Transport eines Motorrads bereits spezielle Radblockierungen, die der Auftraggeber bereitstellen sollte.

7. Verfügt der Fahrer über einen Gabelstapler oder einen Hubwagen? Welche Tragkraft haben diese?

Der Unternehmer ist nicht verpflichtet, einen Gabelstapler für den Palettentransport zu besitzen, aber bei Fahrzeugen mit Hebebühne ist ein Hubwagen Standard und in der Regel verfügbar.

Die Tragkraft eines Hubwagens beträgt je nach Variante zwischen 1 und 3 Tonnen.

Es gibt viele Typen von Gabelstaplern, sie haben unterschiedliche Tragkraft – von 1,5 Tonnen (elektrische Stapler) bis zu 10 Tonnen (Dieselstapler) und sogar mehr (Geländestapler).

Fragen Sie nach Transport – wir helfen!

Wenn Sie Hilfe bei der Organisation eines Transports benötigen, Details zur Durchführung erfahren, ein Angebot erhalten und Unterstützung bekommen möchten, nehmen Sie Kontakt mit unserem Team auf. Eine unserer Superkräfte bei Visline ist Beratung und Freundlichkeit, denn im Transport sind nicht die Kilometer am wichtigsten, sondern die Beziehungen, die Menschen näherbringen.

Senden Sie Ihre Anfrage per E-Mail an hamburg@visline.eu oder nutzen Sie das Formular hier.
Sie werden überrascht sein, wie schnell wir antworten.

Konrad Spuła

Brand & Content Marketing Manager

Brand & Content Marketing Manager z 15-letnim doświadczeniem. Dziennikarz bacznie śledzący branżę TSL i świat technologii cyfrowych.